Kleine Naturforscher am Werk – Sachunterricht auf Klassenstufe 1


 

An der Grundschule Lustadt gilt der Grundsatz: Für einen fundierten naturwissenschaftlichen Unterricht ist es nie zu früh – vorausgesetzt er erfolgt kindgerecht und mit dem nötigen Sachverstand. Und wenn auch die Lehrkräfte mit Freude dabei sind, dann springt der Funke über – und aus „Erstklasskindern“ werden „erstklassige“ Forscher.


 

Frau Auer, du kannst ja zaubern!

Gebannt beobachteten die Kinder der 1a ihre Klassenlehrerin Tanja Auer, als diese aus einem Glas vorsichtig Wasser durch einen Trichter in eine anscheinend leere Plastikflasche goss.

 

Upps! Was war das? Der kleine Trichter spuckte das Wasser frech zurück! Die Begeisterung der Jungen und Mädchen für den Vorgang war der Lehrerin durchaus ein nasses T-Shirt wert.

Gemeinsam kam man nun dem Geheimnis der angriffslustigen Wasserflasche auf die Spur. Es lag an der Knetmasse, die sich eng um den Flaschenhals und den Trichter schloss. Die Luft konnte nicht raus und das Wasser nicht rein. Erstaunlich, was die unsichtbare Luft so alles kann.

Dieses Einstiegsexperiment machte natürlich Lust auf mehr „Zaubereien“ rund um das Thema „Luft“.

In den folgenden Stunden wurden Gummibärchen auf Schatzsuche geschickt, Wettrennen mit Regenschirmen veranstaltet und es wurde bewiesen, dass Luft ebenso bremsen wie antreiben kann, Lasten trägt und sogar Musik macht.

Ich liebe Sachunterricht!“, seufzte eine Schülerin und füllte sorgfältig ihren Beobachtungsbogen aus.


 

Frau Meyer, Frau Meyer, wir haben in der Pause geforscht!

Mit strahlenden Augen umringten drei Jungen ihre Klassenlehrerin Anna Meyer und berichteten stolz, dass sie in der Hofpause ihre Vermutungen zum Thema „Sinken und Schwimmen“ überprüft hatten. Wozu gab es denn sonst Wasserpfützen?

Aber nun von Anfang an: Die 1b hatte in der vorangegangenen Stunde Hypothesen aufgestellt, welche Materialien (Holz, Plastik, Knete, Metall…) im Wasser schwimmen und welche untergehen. Dabei zeigten die Jungen und Mädchen, dass sie durchaus mit offenen Augen durch die Welt gehen, denn viele Vermutungen waren richtig.

Die Neugier war geweckt – und die Pause konnte gar nicht schnell genug vorbei gehen. Ein überaus seltenes Phänomen in der Grundschule.

Jetzt waren alle wieder im Klassensaal und überprüften ihre Vermutungen, indem sie die Materialien schwimmen ließen. Die meisten Hypothesen konnten bestätigt werden. Aber – was war denn das? Eine dicke Knetkugel schwamm gemütlich auf der Wasseroberfläche!

Ein Naturwunder?

Nils grinste breit. Dann verriet er seinen „Trick“. Er hatte einen kleinen Tischtennisball (schwimmfähig) elegant mit roter Knete ummantelt und damit sein neues Wissen über schwimmende und sinkende Materialien sehr kreativ kombiniert. Mit Hilfe des Tennisballs konnte die Knete tatsächlich schwimmen!

Und was erforschen wir nach den Sommerferien?“ wollten einige Kinder spontan wissen. Darüber wird sich Frau Meyer in den kommenden sechs Wochen Ferien ihre Gedanken machen. Versprochen!


 

Lustadt, den 14. Juli 2021 Petra Gosewinkel