Sinus


Was ist SINUS überhaupt?
Das Sinus-Projekt „SINUS an Grundschulen“ entwickelte und professionalisierte im Zeitraum von August 2009 bis Juli 2013 den mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht an Grundschulen weiter. Zehn Bundesländer der Bundesrepublik nahmen mit ausgewählten Grundschulen aktiv am Programm teil, fünf weitere Länder als assoziierte Mitglieder.

Die Lehrerinnen und Lehrer der Teilnehmergrundschulen arbeiteten im Team an typischen Herausforderungen des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts. Dabei sollte die individuelle Förderung der Kinder in den Focus rücken und eine ausbaufähige Grundlage für das Lernen in der Sekundarstufe geschaffen werden.

Die Lehrkräfte dokumentierten und reflektierten ihre Arbeit und wurden dabei vom Programmträger, dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) wissenschaftlich begleitet. Nach Ende des gemeinsamen Programms führten die Länder die Arbeit ab August 2013 nach landesspezifischen Konzepten weiter.
Nähere Informationen findet man auf den Internetseiten:
http://www.sinus-an-grundschulen.de/
http://grundschule.bildung-rp.de/projekte/sinus-an-grundschulen-sgs.html

Anfangsvoraussetzungen in der GS Lustadt
Mit Beginn des Schuljahres 2009/2010 wurde in einer Gesamtkonferenz von den Kolleginnen der Grundschule beschlossen, sich dem Sinus-Projekt im Bereich „Weiterentwicklung des naturwissenschaftlichen Unterrichts“ anzuschließen.

Mit dem Sinus-Konzept erhofften wir uns, unsere Kinder wirksamer als bisher fördern zu können und die Bildungschancen aller Schüler/-innen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft zu erhöhen.

Zwei Kolleginnen erklärten sich dabei bereit, als „Kernteam“ die Sinus-Fortbildungen zu besuchen und den Sinus-Gedanken sowie erarbeitete Inhalte in das Kollegium zu tragen. Als Multiplikatoren erhielten sie in den Set-Treffen und der ersten Landestagung im November 2009 das Basiswissen für den Weg zur Sinus-Schule. Nach den Set-Treffen sowie der Landestagung kristallisierte sich ein Ziel für uns als Schule heraus: Wir wollten den Sinus-Gedanken intensiv fördern und einen Forscherraum in unserer Schule einrichten.

Auf dem Weg
Nach einer Bestandsaufnahme der Themen des Sachunterrichts in allen Klassenstufen wurden besonders die naturwissenschaftlichen Themen stärker in den Focus gerückt und verbindlich in den Arbeitsplan Sachunterricht aufgenommen. Dabei wurde auch darauf geachtet, dass in Klassenstufe 1/2 ein langsames Heranführen an das naturwissenschaftliche Arbeiten eingeplant werden musste. Zudem wurde die Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Kindertagesstätten in unser Sinus-Konzept integriert.

Zur Vertiefung und Unterstützung unserer Arbeit kooperierten wir mit dem Studienseminar Kaiserslautern. Dort hatten Lehramtsanwärter/-innen Forscherkisten erstellt, welche von uns regelmäßig ausgeliehen wurden. Dadurch gelang es viel öfter und problemloser, naturwissenschaftliche Unterrichtseinheiten zu planen und durchzuführen. Im Rahmen der Sinus-Fortbildungen erstellte unsere Schule dann ebenfalls eine eigene Kiste zum Thema „Kunststoffe“ und erprobte sie innerhalb eines Studientages. Gleichzeitig erarbeiteten wir innerhalb eines Studientages sinnvolle Kompetenzformulierungen für dieses Thema.

Allgemein arbeiteten wir in der Grundschule Lustadt schwerpunktmäßig an den Modulen „Gute Aufgaben“, „Erforschen, Entdecken und Erklären“ sowie „Übergänge gestalten“.

Entstehung des Forscherraumes:
Durch die Hospitation in mehreren erfahrenen Sinus-Schulen bekam das Sinus-Team wichtige Anregungen zur Einrichtung des Forscherraums und erstellte eine Übersicht über die Anschaffung von Einrichtungsgegenständen sowie Materialien. Die in der Schule vorhandenen Materialien wurden gesichtet, sortiert und neu eingeordnet. Neu angeschafft wurden dann z.B. die BASF-Kisten (Wasser, Luft, Lebensmittel), die Kisten der Wissensfabrik (KITEC), mehrere Spectra-Experimentierkisten (z.B. Stabilität und Gleichgewicht), die LEGO-Education-Kisten sowie verschiedene Forscherbücher für Kinder. Auch das komplette Inventar des Forscherraumes, inklusive Aufbewahrungskisten, Regale etc. wurde neu angeschafft. Das Kollegium wurde, durch die Sammlung von Verbrauchsmaterialien, ebenfalls aktiv in den Entstehungsprozess mit eingebunden.

Das Einrichten und Bestücken des Raumes erfolgte dann in Zusammenarbeit mit allen Kolleginnen sowie den Schüler/-innen. Der Forscherraum wurde künstlerisch von den damaligen vierten Klassen ausgestaltet. Die Schüler/-innen entwarfen innerhalb eines Wettbewerbs eine Identifikationsfigur: Die Forschereule Nawilia, die an der Wand des Forscherraumes zu sehen ist.

Highlights
Ein erstes Highlight auf dem Weg zur Sinus-Schule stellte die Kooperation mit den hiesigen Kindertagesstätten im Sommer 2010 dar. Hierbei arbeiteten die beiden ersten Klassen in einem Projekt zusammen mit den Vorschulgruppen der Kindertagesstätten an den Themen des Forscherprogramms „Forschen mit Fred“. Dies konnte bis jetzt mehrmals wiederholt werden.

Eine weitere Besonderheit auf unserem Weg zur Sinus-Schule stellte die Sinus-Projektwoche im September 2011 dar. Abschließender Höhepunkt der Woche bildete die Einweihung des Forscherraums im Rahmen eines Schulfestes. Innerhalb der Projektwoche boten die ersten und zweiten Klassenstufen die Projekte „Experimentieren mit Farben“ sowie Teile des Programms „Forschen mit Fred“ an. Die dritten und vierten Klassen gestalteten die Woche jahrgangsübergreifend, wobei sich die Kinder den folgenden Projekten zuwählen konnten: Experimente in der Hexenküche, Kinder entdecken Technik, Die vier Elemente, Rund ums Weltall sowie Elektronik.

Am Tag der Einweihung des Forscherraumes wurden dann alle Klassensäle zum Forschen und Experimentieren für die Kinder und Eltern geöffnet. Hier hatten wir nun noch intensiver die Möglichkeit, auch den Eltern den Sinus-Gedanken näher zu bringen sowie Spenden zum weiteren Ausbau unseres Forscherraumes zu sammeln. An dieser Stelle sei den vielen Spendern, mitwirkenden Eltern und Kolleginnen herzlich gedankt.

Ist-Stand mit Ausblick
Im Forscherraum befinden sich zurzeit vielfältige Materialien zur Ausbildung und Vertiefung grundlegender naturwissenschaftlicher Erfahrungen. Die Kolleginnen der Schule haben dort in mehrmonatiger gemeinsamer Arbeit eine basale Lernumgebung aufgebaut. Diese besteht aus vielen, sich in Kisten befindlichen vorbereiteten Experimenten zu verschiedenen Themen. Sie sind detailliert mit Fachinformationen, Arbeitsanweisungen und Arbeitsmaterial bestückt, sodass sie direkt im Unterricht eingesetzt werden können.

Der Forscherraum steht jeder Klasse zur Verfügung, es gibt eine mögliche Saalbelegungsplanung, wodurch der Forscherraum mit in den Stundenplan integriert werden kann.

In allen Klassen wird von Klasse 1 an eine Dokumentation der naturwissenschaftlichen Lerninhalte in einer SINUS-Mappe angelegt. Dieses SINUS-Portfolio ist an Nawilia, der Forschereule, die sich auf dem Deckblatt befindet, zu erkennen.

Durch die Ganztagsschule konnte der Sinusgedanke zudem bereits mehrmals auf das AG-Angebot am Nachmittag ausgeweitet werden (z. Zt. AG Lego-Technik / AG Forschen).

Unsere Schule sehen wir in einem ständigen Lernprozess. Somit bildet das bestehende Sinuskonzept eine Basis, auf der unsere Schulentwicklung stetig vorangetrieben werden kann. Veränderungen und Anpassungen sind Teil eines jeden Entwicklungsprozesses und somit notwendige Schritte auf unserem weiteren Weg als Sinus-Schule und Ganztagsschule. Für Sinus werden sich daher weiterhin noch viele Ausbaumöglichkeiten eröffnen.